leer

Zurück  

PORTUGAL

19. + 20.12.2015
Die ersten beiden Tage im neuen Land verbringen wir in der Nähe von Olhão. Der Ort liegt an einem Flußdelta, im Parque Natural da Ria Formosa. Dies ist ein Naturschutzgebiet an der Sand-Algarve, das überwiegend aus einer Lagune besteht. Ebbe und Flut sind hier extrem zu beobachten. Wir machen kleine Spaziergänge am Fluß entlang. Am Sonntag ist der 4. Advent. Von Weihnachtsstimmung jedoch keine Spur, was aber nicht schlimm ist. Wir haben schon Dominosteine, Lebkuchen und Schokoladenweihnachtsmänner am Stil genießen können. Und nun haben wir Ferien; ein Urlaub vom Reisen:

21.12.2015 bis 02.01.2016
FERIENWOHNUNG in Carvoeiro

Es folgen 12 erholsame, interessante, schöne, lustige, sonnige aber auch zwei, drei regnerische Tage. Die gemietete Wohnung ist super, wir haben viel Platz: Wohnzimmer mit Kamin, 2 Schlafzimmer, Küche, 2 Bäder, Terrasse, Pool… Die beiden Letzteren können wir leider nicht wirklich nutzen - trotz Sonne zu kalt. Die Tage gestalten sich wie folgt: ausschlafen, lange und gemütlich frühstücken, Ausflüge machen oder einfach nur die 4 Wände genießen. Die Ausflüge bringen uns in die nähere Umgebung, wir lernen ein bißchen die Algarve kennen. So haben wir folgendes unternommen:

Strände
- Praia do Carvoeiro: der Hausstrand unseres Ferienortes ist recht klein, von Sandfelsen eingerahmt. Meistens ist es sehr windig und somit auch wellig, beeindruckende Brecher rollen an Land. Hier finden wir an verschiedenen Tagen auch viele tolle Muscheln. Dies ist vor allem Chris Einsatz zu verdanken, stürzte er sich doch mutig den zurückrollenden Wellen hinterher, um die Muscheln im Wasser zu ergattern. Einmal wich er jedoch nicht schnell genug zurück, so dass es von einer Weller bis auf die Unterhose getränkt wurde. :-)
- Praia da Rocha: zuerst liefen wir einen langen Sandstrand entlang, dann mussten wir durch einen Felsdurchbruch "kriechen" und waren auf einmal am Strand mit den tollen rot-gelben Felsen. Sah super aus!! Es war wieder recht wellig und wir sind barfuß am Wasser lang. Matilda hat mit Strandgut eine "Wohnanlage" gebaut.
- Praia dos Olhos de Água: von hier sind wir zum Praia da Falésia gelaufen. Am Anfang war noch Ebbe, so konnten wir über Felsen und Steine am Wasser gehen. Danach mussten wir auf Trampelpfaden die Klippen entlang ausweichen. War interessant und ein Abenteuer für Matilda, aber nicht leicht zu gehen. Die Landschaft ist sehr schön, vor allem der Strand von Falésia und die roten Felsen dort geben gute Fotomotive ab. Am Praia da Falésia sind wir noch etwas am Wasser spaziert, barfuß durch die Wellen. Schwimmen geht leider nicht mehr, dazu sind das Wasser und der Wind zu frisch.
Wanderungen
- Auf den Klippen bei Carvoeiro gibt es einen Holz(spazier)weg. Diesen mussten wir natürlich auch erkunden, Matilda auf ihrem Laufrad. Ein Abzweig führte zum Algar Seco: Felsenhöhlen, Grotten, Bögen aus Fels etc. Alles recht nah am Wasser, die Wellen brausten! Es sind Treppen eingelassen, so dass man ein bißchen dort unten umher spazieren kann. Super!
- Eine richtige Wanderung mußte nun auch einmal sein. Matildas Wunsch war, mit ihrem Rucksack und Wanderstock los zu marschieren. Sie packte ihren Rucksack allein, mit Wasserflasche, Snacks, Schnuffel und ihrer Kamera. So fuhren wir nach Quinta do Lago - einem riesigen Golfressort. Hier gibt es aber auch Wanderwege durch eine Lagunenlandschaft. War sehr schön, wir sahen sogar viele Vögel. Auf dem Rückweg war dann die Flut da, so dass der Weg teilweise unter Wasser stand. Die Ausweichmöglichkeit ging über den Golfplatz. Danach eroberten wir noch eine lange Brücke über den Fluß zum Strand, ein ewig weiter Sandstrand mit heftigen Wellen. Schöööön!
- Und als Letztes stand noch eine Nachtwanderung an, ein weiterer Wunsch unserer Tochter. Am späteren Silvesterabend rüstete sich Matilda mit Stirnlampe und Taschenlampe aus. Und auf ging's zum Strand und zum Holz(spazier)weg, bis es einfach zu kalt wurde.
Orte
- Carvoeiro - ein nettes kleines Städtchen, recht verschlafen zu dieser Jahreszeit.
- Lagos - dies ist eine Hafenstadt an der portugiesischen Algarveküste. Sie liegt etwa 30 km östlich von Cabo de São Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas. Wir sind ein bisschen durch die Altstadt geschlendert, alles sehr ruhig und gemütlich, recht hübsch. Dann noch zur Ponta da Piedade gefahren, bizarre Felsformationen mit Grotten und Tunneln. Wir sind auch die Treppen hinunter zum Wasser gelaufen, tolle Ausblicke!
In der Wohnung
- Einfach nur faulenzen.
- Und wir haben einmal (am 24.12.) den Pool ausprobiert…. brrrrr. Wir haben es (trotz Sonnenschein und Wärme) nur mit Mühe und Not geschafft, einmal hin und zurück zu schwimmen. So kalt! Chri hat dann die Temperatur gemessen… 9,9°C. Ohne Worte…
- Am 24.12. dann immer wieder die Fragen: Wann kommt der Weihnachtsmann? Findet er denn auch wirklich hierher? Hat er! Ein roter Sack und 2 rote Stoffstiefel lagen am frühen Abend unter/neben unserem provisorischen Weihnachtsbaum bereit. Überraschung! Die Freude bei Matilda war groß, denn der Weihnachtsmann hat all ihre Wünsche erfüllt! Na so was…
- Filme per mitgebrachter DVDs geschaut: Ab durch die Hecke, Nemo, Frozen.
- Jeden Abend lange mit dem Kamin gekämpft, um das Holz zum brennen zu bringen.
- Silvester fast verschlafen…. Alles Gute für 2016!!!

Es waren schöne Tage, wir haben es richtig genossen!!! Und hatten gar keine rechte Lust, wieder loszufahren… Wir könnten weiterhin so in den Tag leben, aber mei, Portugal wollen wir ja auch noch sehen. Und so waren wir dann ab dem 2.1. wieder on the road.

02. - 04.01.2016
War dann doch wieder ein gutes Gefühl, im Freddi unterwegs zu sein. Zuerst fuhren wir zum Cabo de São Vicente, es bildet gemeinsam mit der benachbarten Ponta de Sagres die Südwestspitze des europäischen Festlands. Das Wetter war nicht der Hit, windig und Nieselregen. Aber das Kap ist beeindruckend! Eine felsige, bis zu 70 Meter hohe Steilküste mit karger, baumloser Vegetation. Dazu sehr hoher Wellengang - wow, echte Brecher! Nach einem Eis (irgendwie muß man ja dem Wetter trotzen) fuhren wir weiter Richtung Norden, an der Costa Vicentina entlang. Das Wetter wurde zwar nicht besser, aber wir machten dennoch einen Abstecher zum Praia de Amado - toller Strand, tolle Wellen, herrliche Ausblicke! Übernachtet haben wir in der Nähe von Aljezur.

Am nächsten Morgen war kurz die Sonne da, dann fing es leider wieder an zu nieseln. Egal, wir sind trotzdem nochmal zurück Richtung Praia de Amado, via Praia Da Bordeira - toller Sandstrand, noch besserer Wellengang, Klippen - sah super aus. Wir fuhren eine nasse Lehmpiste entlang, trotz langsamen Fahrens sah Freddi bald total verdreckt aus. Es klarte sogar noch auf, die Sonne kam ein bisschen heraus und wir machten noch einen kleinen Strandspaziergang am Praia de Amado. Danach ging es dann Richtung Monchique - leider fing es nun total an zu regnen. So haben wir von der Gegend nichts gesehen. Übernachtung ins Castro Verde.

Das Wetter will nicht besser werden, es bleibt weiterhin wechselhaft. Dennoch fuhren wir nach Mertola, einer sogenannten Museumsstadt. Es gibt eine Burg, nette Gassen, hübsche Häuser, Kirchen. Der Spaziergang durch die Altstadt hat uns sehr gefallen. Später kam dann doch noch etwas die Sonne durch, schnell fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt und die Burg genießen kann. Zum Übernachten fuhren wir bis Beja, die Landschaft ist nett. Hügelig und grün, mit vielen "Pinien-Plantagen". In Beja fing es dann wieder an zu regnen, wir sind dennoch auf den Stadtcamping. Diese Übernachtung kostete uns sage und schreibe EUR 3,69… für alles! Der beste Preis ever.

05. - 08.01.2016
Der Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein! Somit konnte das Auto wenigstens etwas trocknen, es war nämlich innen total nass. Die Zeltwände, die Fenster, der Rahmen… Wahnsinn. Da es bis zum Nachmittag sonnig bleiben sollte, ging es nach Serpa. Einer kleinen Stadt mit einem schönen Stadtkern innerhalb der Stadtmauern, die bis zu 9m hoch sind. Kleine Gassen, nette weiße Häuser, eine mittelalterliche Burg, ein Aquädukt, ein hoher Uhrenturm, eine schöne Kirche… macht Spaß, durch die Gegend zu schlendern. Bis es auf einmal anfängt zu schütten… klitschnass landen wir in einem Café am Hauptplatz, der Praça da Republica. Bei Kaffee und Kuchen wärmen wir uns auf. Danach gehen wir noch ins Uhrenmuseum, wo es mehr als 2000 Uhren aus einer Privatsammlung zu bestaunen gibt. Wieder im Freien schien die Sonne, aber es war frisch bzw. kalt geworden. Schnell zum Auto und auf nach Evora. Wir haben uns entschieden, hier ein Hotel für 4 Nächte zu nehmen. Es soll nämlich die nächsten Tage viel regnen…

Den ersten Tag nutzen wir für eine Stadterkundung von Evora. Nettes Städtchen mit einem schönen Hauptplatz, Kathedrale, römischen Säulen, Kirchen - eine davon nur mit blauen Kacheln ausgekleidet. Imposant. Hier haben wir auch die ersten Menschen-knochen im "Keller" durch ein Loch im Boden der Kirche gesehen. Vor allem Matilda fand dies sehr faszinierend und fragte uns Löcher in den Bauch. Das Ende der Tour durch die Stadt führte uns zur Igreja de Sao Fransisco - hier gibt es eine Knochenkapelle… die Wände sind mit Knochen (auch Schädeln) von ca. 5000 Skeletten bedeckt. Die Mumie, die sonst noch an der Wand hängt, war gerade zur Restauration… Die Skelette sind von Gräbern aus der Stadt geholt worden. Schon sehr makaber. Danach wollte Matilda trotz Regens noch unbedingt auf einen großen Spielplatz, schnell die Matschsachen angezogen und los ging es.

Zweiter Tag - Dauerregen. Trotzdem ins Auto und ab nach Elvas - das Aquädukt wollten wir uns unbedingt anschauen. Landschaft recht nett, viel Grün. Das Aquädukt imponiert mit bis zu vier übereinander laufenden Arkadenreihen, mit einer Höhe von 31m und einer Länge von 7,5km. Schaut super aus. Auch die Altstadt macht einen sehr netten Eindruck, aber der Regen stört. Daher Rückfahrt via Exstremoz nach Evora.

Dritter Tag - Ruhetag. Wir gingen dennoch 2x raus, einmal kurz in die Stadt zum shoppen. Dabei sind wir von einem Regenguß erwischt worden, wieder einmal waren wir klitschnass. Zum Abendessen waren wir dann dann besser gerüstet, alle Drei hatten wir Gummistiefel, Regenjacken und -hosen an. So konnte uns der Regen auf dem Heimweg nicht schocken. Im Gegenteil, keine Pfütze wurde ausgelassen, sich unter jedes aus einer Regenrinne herab stürzende Wasser gestellt, gesprungen und geplantscht. Hat Spaß gemacht. Matilda war so in ihrem Element, dass sie sogar Schlammspuren im Gesicht hatte. :-)

09. - 11.01.2016
Kurz vor der Abfahrt aus Evora noch schnell zum Aquädukt, denn hier wurden die Häuser in die Bögen gebaut. Interessant. Dann Fahrt zum Cromlech von Almendres: 95 Menhire, z.T. im Kreis angeordnet. Leider hat es wieder geschüttet, so dass wir nicht lange geblieben sind. Anschließend ging es Richtung Küste, das Wetter wechselte, es wurde sogar recht schön mit Sonnenschein. Die Fahrt ging via Alcacer do Sal (recht viel Reisanbau) und Comporta bis Troia. Die Gegend recht langweilig, keine Strände und kein Meer zu sehen, trotz sehr schmaler Landzunge. Da wir keinen Camping fanden, Rückfahrt wieder Richtung Süden, bis zum Praia da Galé, bei Fontaínhas do Mar. Hier bleiben wir einen Tag.

Am nächsten Morgen wurde ausgeschlafen, getrödelt, und als wir uns dann aufmachten zum Strand, fing es natürlich an zu regnen. Hörte wieder auf, und fing wieder an…. Am Strand war es sehr wild, hohe Wellen, schmaler Sandstreifen, so dass wir uns nicht trauten, auf Strandwanderung zu gehen. Wir waren komplett in Matschsachen gehüllt, und wollten in den auslaufenden Wellen plantschen. Leider waren diese recht stark, so dass es einem fast die Gummistiefel von den Füßen zog. Das war uns irgendwie nicht geheuer. Dazu bekamen wir alle nasse Füße, da die Brandung uns auch von hinten erwischte, und von oben in die Stiefel drang. Ritas Stiefel haben zudem ein Loch…. also nichts wie zurück zum Auto. Und das im wieder starken Regen mit heftigem Wind…. Naß, naß, naß…. und das im klammen Auto. Juhu. Dann gab es erst einmal einen Kaffee, und danach eine DVD für Matilda und Lesen für uns Großen. Gegen Abend kam dann zum Glück noch etwas die Sonne heraus, dazu frischte der Wind auf, so dass die Sachen ein bißchen trocknen konnten. Wir haben noch zwischen den Bäumen Fangen und Verstecken gespielt, Seilspringen geübt und "Pferdchen gespielt"… jaja. Nee, war lustig und Matilda konnte sich austoben.

Die Fahrt heute führte uns via Setubal nun auch nach Lissabon. Es gibt weiterhin viele Störche hier, wir sind immer wieder überrascht. Dazu sehr viele Korkeichen. Hier sind die geschälten Stämme z.T. schwarz und der Rest mit Moosen überzogen. Schaut auch toll aus. Dazu viele gelbe Blümchen auf grünen Wiesen - ein Festmahl für das Auge. Anfahrt Lissabon über einer riesige Brücke (lang und hoch). Und dann Hotelsuche. Das Problem war jedoch der Parkplatz für Freddi: alle Parkgaragen zu niedrig, z.T. ging es mit einem Lift für das Auto in die Tiefgaragen… Wir wurden dann aber doch fündig und mieteten uns für 4 Nächte ein. Highlight für Matilda: das Zimmer liegt im 9. Stock und wir können Flieger fast auf Augenhöhe beobachten… Das Hotel liegt nämlich in der Einflugschneise zum Flughafen, was uns für die paar Tage nicht stört. Im Gegenteil, wir finden das sogar interessant.

12. - 14.01.2016
Nun also Lissabon. Das Wetter hat sich gehalten, die Sonne scheint, ab und zu ziehen dunkle Wolken auf. Aber es regnet nicht. Temperatur ca. 16°C. Wunderbar. Um 11h00 ziehen wir los, kaufen für jeden ein Tagesticket. Damit können wir Metro, Busse, Trams, Lifte, Seilbahnen fahren. Der Stadtbummel beginnt: Praça Restauradores, Praça Rossio, Igreja de São Domingos, Praça Martim Moniz - hier warten auf die alte Tram (Eléctrico), Linie 12. Diese fährt uns den Berg hinauf und hinunter, einmal um das Castelo herum. Ein ganz schönes Geschaukel. Dann weiter zum Elevador de Santa Justa - der war leider nicht in Betrieb. Somit liefen wir zur Praça Do Comercio. Bis hierher fanden wir die Stadt etwas enttäuschend bzw. traurig. Kein Flair, leider ziemlich viele kaputte und leer stehende Häuser. Alte, schöne Gemäuer mit wunderschönen Fliesen verkleidet, dem Verfall preisgegeben. Später sind wir dann mit dem Elevador da Glória hinauf ins Viertel Bairro Alto. Blick von dort oben auf die Burg und Lissabons Zentrum. Anschließend etwas durch das Viertel geschlendert, und hier gefällt es uns gleich viel besser. Hübsche Häuser, nette Geschäfte und Läden. Später ging es mit dem Elvador da Bica wieder hinunter, mit der Tram 25 zurück zum Praça Do Comercio. Wir sind viel gelaufen, es war ein erlebnisreicher Tag, in einer doch interessanten und schönen Stadt.

Der zweite Tag - das Wetter hält! Auch heute wieder mit einem Tagesticket losgezogen. Als Erstes zur Tram 12, um mit dieser hinauf zum Castelo zu fahren. Sind schon urig, diese alten Trams. Oben angekommen haben wir einen schönen Blick über den Osten der Stadt. Auf dem Weg zum Castelo gibt es weiterhin viele schöne, alte Häuser, sehr oft mit Fliesen verkleidet. Und leider auch noch öfter leerstehend. Echt schade. Vom Castelo wieder tolle Ausblicke aufs Stadtzentrum und den Westen. Hier oben gab es an einem Stand einen "view with a wine" zu kaufen. Eine super Geschäftsidee. Man konnte Wein, Port oder den Kirschlikör in einem stabilen Plastikglas erwerben und sich in die Sonne setzen, und den Blick genießen. Das haben wir natürlich gemacht!!! Ein Glas Port, ein Glas Kirschlikör (Ginja) und ein leeres Glas auch für die Tochter. Hm, war das lecker. Etwas angedüdelt haben wir uns dann noch die Burg angeschaut, naja, der Blick ist hier oben wirklich das Beste. Hier gibt es auch Pfauen, und einer hat sogar ein Rad geschlagen. Wir hatten Matilda gerade erzählt, dass die Tiere das gaaaaanz selten machen….. jaja. ;-) Anschließend spazierten wir weiter durch das Castilo-Viertel Richtung Tram 28. Mit dieser wollten wir ein bißchen in den Westen der Stadt zuckeln. Auf dem Weg kamen wir eher zufällig auch an der Kathedrale der Stadt vorbei. Wuchtiger Bau. Die Fahrt mit der Tram ging durch schmale Gassen hoch und runter durch das Bairro Alto bis nach Estrella, dann wieder zurück. Macht Spaß! Dann sind wir nochmals zum Elevador de Santa Justa. Dieses Mal aber von der anderen Seite, sprich von oben. Wir konnten über eine Bücke zum Aufzug und dann eine enge Wendeltreppe hinauf auf die Plattform laufen. Toller Blick über die Stadt, ein schöner Sonnenuntergang rundete alles ab. Da Chri fand, der Turm schwankt etwas, Matilda eh nicht wollte, nahmen wir nicht den Aufzug hinab, sondern sind gelaufen. So konnten wir dann Lissabon noch etwas bei Nacht erleben.

Der dritte Tag war Kindertag. Das Aquarium und der Zoo standen auf unserem Programm, damit wir auch einmal nur etwas für Matilda unternehmen. Als erstes ging es mit der Metro zum alten EXPO Gelände. Am Wasser entlang, unter einer Gondelbahn ging es zum Aquarium. Dieses war leider irgendwie enttäuschend. Es gibt zwar ein sehr großes Wasserbecken in der Mitte des Gebäudes, über 3 Stockwerte hoch, man läuft ständig darum herum und hat immer wieder einen netten Einblick. Aber dennoch irgendwie nicht so beeindruckend wie in San Sebastian. Matilda hat es aber zum Glück gut gefallen, vor allem als sie zum Schluß noch Dory und Nemo gesehen hat. Dann ging es mit der Metro zurück und bis zum Zoo. Der machte schon von außen keinen tollen Eindruck, aber Matilda war nicht davon abzubringen. Es gibt eigentlich ein Delfinarium - heute geschlossen. Es gibt eine Gondelbahn, die über den Zoo fährt - heute wegen "schlechtem" Wetter geschlossen… Da fragt man sich schon, wofür man den hohen Eintritt zahlt. Dazu muß man seinem Kind noch zu erklären versuchen, warum das alles nicht in Betrieb ist… toller Anfang. Und nun ja, die Gehege sind nicht die schönsten, die Tiere zum Teil sehr komisch drauf (Tiger, Schimpansen…). Aber wir haben einen Löwen brüllen hören, und 3 Hippos so nah gesehen, dass wir sie hätten anfassen können. Auch hier: wir Großen fanden es enttäuschend, Matilda hat es gefallen.
Somit hatten wir eine schöne Zeit in Lissabon. Eine schöne Stadt, wenn für uns auch erst auf den 2. Blick.

15. - 22. 01.2016
Bei Abfahrt aus Lissabon noch einen Abstecher zum Torre de Belem eingelegt - eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, an der Tejomündung. Kurzer Spaziergang, dann noch das Padrão dos Descobrimentos (Denkmal, das an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern soll) aus der Ferne betrachtet, und los gehts Richtung Meer. Wir fahren bis Peniche - die Fahrt eher langweilig und zeitraubend. Ein Ort nach dem anderen, keine schöne Landschaft… naja. Der Camping in Peniche liegt am Meer, hier gibt es leider keinen schönen Sandstrand zum Laufen. Wir beschließen trotzdem, einen Tag zu bleiben. Der Wind ist kalt, die Nacht dann auch.
Dafür Sonne pur am nächsten Tag. Gut und lange geschlafen, endlich mal wieder im Freien gefrühstückt. Dann am Meer an der Steilküste entlang spaziert, bis zu einem kleinen Strandabschnitt. Da gerade Ebbe war, konnten wir etwas in den Sand und Matilda und Rita sogar etwas Füße plantschen. Der Rest des Tages wurde gemütlich verbracht.

Das Wetter ist wirklich unbeständig. Wir sollten nicht meckern, hatten die letzten Monate ja doch viel Glück. Aber dennoch…. Heute war es wieder bewölkt und ziemlich kalt am Morgen. Fahrt nach Obidos - dieser Ort ist für seinen erhalten gebliebenen, vollständig von begehbaren Stadtmauern umgebenen, und von hübschen Gassen durchzogenen historischen Ortskern bekannt. Wir konnten wirklich auf der Mauer hoch über der Stadt laufen. Ohne Geländer, und z.T. ging es ziemlich steil hinunter. Das war super! Auch Matilda, die erst gar keine Lust hatte, war begeistert. Und sie fühlte sich so GROSS, da sie dort oben mitlaufen durfte. :-) Sehr hübsches Städtchen, hat uns gut gefallen. Danach Fahrt nach Caldas da Rainha, wegen eines kleinen Fahrradmuseums, leider war es geschlossen, wegen eines Wasserschadens. Aber man ließ uns dann doch für ein paar Minuten ein, es waren eh nur ein paar Zimmer und die Ausstellungsstücke nicht die Beeindruckendsten. Übernachten wollten wir heute wieder am Meer, darum noch Fahrt bis Sao Pedro de Moel. Der Camping hier ist super! Liegt zwar nicht direkt am Strand, dafür wieder unter Pinienbäumen. Morgen bleiben wir hier und gehen an den Strand.

Wie immer, wenn wir nicht weiterfahren, ist ausschlafen angesagt. Tut immer wieder gut. Da die Sonne schien, Frühstückstisch draußen gedeckt. Leider fing es bald an zu regnen, so dass wir schnell ins Auto flüchten mussten. Es hörte aber auch bald wieder auf, und los ging es zum Strand. Dieses Mal haben wir nachgeschaut, es war gerade Ebbe. Der Ort war wie ausgestorben. Schade, es scheint in den meisten Ortschaften am Meer nur im Sommer was los zu sein. Andererseits sind wir dadurch auch oft ganz alleine, was uns ja nun auch nicht stört. Der Strand ist schön, wir ziehen die Schuhe aus, und los gehts zum Plantschen und Muscheln suchen. Wir sind gute 2,5h unterwegs, Chri frieren schon fast die Füße ab. Macht aber viel Spaß, und wir finden sogar Seeigel. Super. Am Abend spielen wir noch Frisbee, blinde Kuh und Fangen zwischen den Bäumen. So ist Matilda schön müde und fällt bald ins Bett.

Na so was, es regnet! Hörte aber auch irgendwann wieder auf. Wir haben entschieden, kurz bei Nazaré vorbei zu fahren, wegen der Wellen. Leider waren die heute keine 10 oder 20m hoch… Aber dennoch beeindruckend. Toller Nordstrand, super Wellen, z.T. ein richtiger Waschkessel. Die Surfer brauchten Jetski, um überhaupt ins Meer und zu den Wellen zu gelangen. Das muss man schon mögen, denn die liegen auf ihren Brettern und hängen hinten am Jetski dran…. Wir waren erst am Leuchtturm, dann noch kurz am Strand. Wir hatten sogar Sonnenschein, sah super aus. Danach Fahrt nach Tomar - die Landschaft ändert sich nicht. Kaum vom Meer und der Küste weg, wird es langweilig. In Tomar sind wir dann gleich zum Castelo Templario e Convento de Cristo. Eine von den Templern errichtete Wehranlage. Wir waren spät dran, 16h40 sind wir rein, 17h18 haben sie uns rausgeschmissen. Hat sich dennoch gelohnt. Tolle Anlage. Übernachtung vor Ort.

Von Tomar fahren wir nach Coimbra, leider wird die Landschaft nicht interessanter. Coimbra ist eine hübsche Stadt, mit einer sehr schönen Altstadt. Viele tolle Gebäude, Plätze, Kirchen, Ausblicke, eine wunderschöne Uni, und eine nette Atmosphäre. Wir schlendern nach einem Stop in einem schönen Café in einem alten Gewölbe durch die Altstadt. Wir sind fast 3 Stunden unterwegs, mal wieder länger als geplant. Macht aber nichts, denn wir wollen nicht viel weiter, als auf den Camping von Coimbra.

So ein Sauwetter… Regen und Feuchte im Auto… brrrr. Das ist echt doof, die Sachen werden einfach nicht mehr trocken. Naja. Heute ging es via Luso durch den Parque Nacional do Bucaco - wohl ein netter Landstrich. Leider konnten wir nichts sehen, denn es war sehr neblig. Der Nebel wurde immer dichter, je näher wir Caramulo kamen. Dieser Ort liegt auf 800m und ward nicht zu sehen… Hier sind wir zu einem Automuseum, das sich Matilda und Chri angeschaut haben. Rita wartete lieber draußen und schrieb Emails. Beiden gefiel die Ausstellung, Matilda bekam am Ende noch ein kleines Auto als Erinnerung. Danach fuhren wir Richtung Meer. Leider war von der Landschaft noch immer nicht viel zu sehen. Es war recht bergig und von der schmalen Straße hätte man sicher tolle Ausblicke gehabt… Schade. Über Agueda ging es via Aveiro bis zum Praia da Barra.
Auch hier wieder einen Tag vor Ort geblieben. Am Vormittag schien kurz die Sonne, dann ging das Ganze in Küstennebel und Sprühregen über. Wir zogen die Gummistiefel und Regenjacken an und sind trotzdem zum Strand. Es geht erst durch den trostlosen Ort, dann über Dünen auf einem Holzsteg zum Wasser. Wieder wilde Wellen, ein paar Surfer. Langer Sandstrand und ein paar Muscheln. Mussten wir natürlich wieder sammeln. :-)

23. - 28.01.2016
Auf dem Weg nach Porto machen wir einen kleinen Stop in Aveiro. Nach Ankunft schien auf einmal die Sonne und es war richtig warm. Wir konnten nur mit unseren Kapuzenjacken bekleidet losmarschieren. Hm, das tat mal wieder gut. Kurzer Spaziergang am Fluß entlang ins Zentrum. Vor allem die bunt bemalten Fischerboote und die hübschen Häuser gefallen uns gut. Nach einem Eis und einer Runde Spielplatz fuhren wir nun nach Porto. Die Fahrt war wieder langweilig. In Villa Nova da Gaia (liegt auf der anderen Flußseite gegenüber von Porto) nahmen wir für 3 Nächte ein Hotelzimmer. Matilda war ganz aus dem Häuschen, denn das Zimmer hatte ein Hochbett. Eigentlich erst ab 6 Jahren zugelassen… aber sie ist ja schon sooo groß. :-)

Das Wetter am Folgetag ist auch wieder super. Wir müssen keine Jacken anziehen. Wir fahren Bus und Metro, und nach einem Kaffee geht es zu Fuß durch die Altstadt. Wir schauen uns recht viel an: zuerst den Praça da Liberdade, gehen dann kleine Straßen mit hübschen z.T. gekachelten Häusern entlang, zum Praça de Bathala. Hier steht u.a. eine tolle, mit blauen Kacheln verzierte Kirche. Wir nehmen eine alte Tram, Linie 22, und fahren eine Runde durch die Stadt. Danach geht es weiter zum alten Bahnhof - Estação de São Bento, dann die Rua das Flores hinunter (hier entdecken wir ein sehr hübsches Kaffee, und essen gleich Sandwiches und Quiche und Schokolade) bis zur Ribeira - dem historischen Flussufer in der Altstadt Portos. Mit Blick auf die Ponte de Dom Luís I - einer Bogenbrücke (Eisenkonstruktion) mit 2 Ebenen aus dem Jahre 1886. Hier hat Matilda entschieden, dass sie unbedingt auf die Brücke will, und so machten wir uns an den Aufstieg. Wir haben erst nicht die Treppen gefunden, mussten sogar durch einen Autotunnel laufen (fand Matilda einfach nur super: "ich wollte schon immer mal durch einen Autotunnel laufen!"), aber irgendwann waren wir oben. Fast 45m über dem Douro (Fluß). Wow, das war beeindruckend. Dazu fuhr die Metro da oben entlang, es wurde langsam dunkel, die Lichter gingen an - ein tolles Erlebnis. Wir liefen einmal über die Brücke, nahmen dann die Metro und fuhren mit 2x umsteigen zurück zum Hotel. Porto gefällt uns sehr. Wir waren von 11h00 bis 19h30 unterwegs, und hatten einen wirklich schönen Tag.

Den nächsten Tag bleiben wir in Porto. Da es am Vormittag jedoch immer wieder regnet, gehen wir wie versprochen ins dortige Aquarium. Das ist sehr nett hergerichtet, vor allem für Kinder. Matilda musste Fragen beantworten (was noch nicht wirklich funktionierte - aber wir halfen gerne), und bekam am Ende dann sogar eine rosa Medaille. STOLZ! Wir konnten einen Seestern und Seeigel anfassen, beim Füttern der Rochen helfen und durch einen kleinen Glastunnel gehen und die Fische bestaunen. Sehr schön. Wir waren mit Freddi hier, und sind im Anschluß noch in die Stadt gefahren. Am Fluß haben wir geparkt, und dann ging es nochmals die Hügel hoch bis zur Kathedrale. Immer wieder konnten wir schöne Ausblicke auf die Stadt genießen. Wieder ein schöner Tag, müde sind wir in die Betten gefallen.

Am nächsten Morgen wurden wir vom Wind geweckt! Ein Blick zum Meer, und wir sahen die hohen Wellen sogar schon fast vom Hotel aus. D.h. wir mussten unbedingt hinunter ans Meer. Gesagt, getan. Am Leuchtturm von Porto war ganz schön was los, echte Brecher kamen an. Ein Schauspiel, dem wir ewig hätten zuschauen können. TOLL. Dann fuhren wir nach Apúlia, zum Strand. Denn hier stehen noch ein paar Windmühlen. Die haben leider keine Flügel mehr, sah aber dennoch ganz nett aus. Ein bisschen am Strand spaziert, und dann zum Camping in Estela. Wir sind die Einzigen. Nach Kaffee und Keksen wollen wir noch an den Strand, dem Atlantik bye bye sagen. Aber der Strand ist häßlich und dreckig. Dazu ist die See recht stürmisch, wir wissen wieder nicht, ob Ebbe oder Flut herrscht, und gehen somit bald wieder auf den Camping zurück.
Nach einer guten Nacht - zum letzten Mal mit Meeresrauschen im Ohr - fahren wir via Barcelos nach Braga. Die Stadt wollen wir uns nicht ansehen, nur die Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte. Eine Treppe führt zur Kirche hinauf - recht nett anzusehen. Dann geht es im Nieselregen weiter nach Guimarães. Dort nehmen wir wieder ein Zimmer und machen uns schnell auf den Weg in die Stadt. Es regnet zwar nicht, aber alles ist recht grau. Schade, denn die Altstadt macht einen sehr netten, hübschen Eindruck. Hätten wir bloß die Wallfahrtskirche weggelassen… Wir schlendern ein bißchen durch die Gassen, machen eine Kaffeepause, schlendern weiter. Dann wird es schon dunkel, wirklich Schade, dass wir nicht eher hier waren.

Leider regnete es am Tag darauf, somit fiel ein weiterer Besuch der Stadt ins Wasser. Matilda war nicht traurig darüber… :-) Guimarães war somit die letzte Stadt, die wir uns in Portugal anschauen wollten. Nun machen wir uns auf den Heimweg, fast 2.600km liegen vor uns. Die Tour ist somit eigentlich vorbei…
Es geht nun noch ein bißchen am Douro und im Douro-Tal entlang. Wir kommen schnell voran, so dass wir sogar bis Braganca fahren. Immer wieder schüttet es wie aus Eimern, dann kommt ab und zu die Sonne durch. Und es ist kalt. Wir hatten noch kurz überlegt, auf einen Camping zu gehen. Aber bei Regen und Kälte - das muss nun wirklich nicht mehr sein. Somit eine letzte Nacht im Hotel, und dann starten wir via Spanien, Frankreich und Schweiz unsere Rückfahrt nach Hause. Wir hatten eine tolle Zeit, freuen uns aber auch auf München!